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Studie untersucht gescheiterte Gründungen

Eine erfolglose Unternehmensgründung wird in der Regel als wertvolle Erfahrung angesehen, deren Einsichten den bei der nächsten Gründung zu mehr Erfolg verhelfen. Dies ist jedoch ein Trugschluss, wie eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim gemeinsam mit dem Institut für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim zeigt.

So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Neugründung von gescheiterten Gründerpersonen das erste Jahr überlebt, 3,8 Prozentpunkte unter der von Erstgründern. Sie ist sogar 6,5 Prozentpunkte niedriger, wenn Gründende ihr voriges Unternehmen nicht freiwillig aufgaben, sondern Insolvenz anmelden mussten. Im Falle einer Insolvenz ist es außerdem um 3,9 Prozentpunkte wahrscheinlicher, dass sie auch mit ihrer Neugründung wieder Insolvenz anmelden.

Die ZEW-Studie legt nahe, dass eine gescheiterte Unternehmensgründung das unterdurchschnittliche unternehmerische Können der Gründerpersonen ausdrückt. Gescheiterte Gründer weichen bei vielen Merkmalen von Erstgründern ab, etwa bei ihrem Alter, Bildungsabschluss, Erfahrung mit Leitungsfunktionen, aber auch bei der Branche der Neugründung. „In unserer empirischen Analyse haben wir alle diese Unterschiede kontrolliert und gezeigt: Sie sind nicht ausschlaggebend dafür, dass neu gegründete Unternehmen von gescheiterten Gründern/-innen seltener überleben als die von Erstgründern/-innen. Grund scheint vielmehr zu sein, dass es gescheiterten Gründern/-innen im Durchschnitt an unternehmerischem Geschick mangelt“, sagt Dr. Sandra Gottschalk, eine der Autorinnen der Studie und Wissenschaftlerin im ZEW.

Download der Studie

 

(ZEW / STB Web)

Artikel vom 19.04.2022